Die Nachricht.
Kinderbetreuung realisieren und richtig finanzieren
Die Aufregung, zu der der Vorschlag der Familienministerin von der Leyen zur Einführung von 500.000 Krippenplätzen geführt hat, speist sich aus einem weitestgehend konservativen Familienbild. Gerade ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen gewährleistet erst, dass Frauen Familie und Beruf vereinbaren können, und degradiert sie nicht zu Gebärmaschinen, wie Bischof Mixa lauthals in der Öffentlichkeit verbreitet.
Die Kinderbetreuung muss vor allem jede Form von Familie berücksichtigen. Die Ehe im herkömmlichen Sinn ist nur noch ein Teil der Realität. Gerade Alleinerziehende, überwiegend Frauen, sind dringend auf öffentliche Angebote angewiesen.
Die Argumente in der Debatte um die Mixa-Äußerungen wurden tief aus der Mottenkiste der 50iger Jahre gezogen.
Auch die von der Linkspartei Saarland herangezogene, jedoch nicht nachweisbare Studie aus Schweden, die belegen soll, dass Kinder, die in Kindertagesstätten betreut werden, zum Alkoholismus etc. neigen, entbehrt jeder Grundlage. Pisa dagegen lehrt, dass eine pädagogisch gute, kostenlose Kinderbetreuung angesagt ist, und das bereits im frühkindlichen Stadium.
Der WASG Bundesvorstand fordert eine kostenlose, öffentliche, steuerfinanzierte Kinderbetreuung für alle Altersgruppen. Die Betreuung muss einem hohen pädagogischen Standard entsprechen und durch qualifiziertes, nach Tarif bezahltes Personal erfolgen. Die Forderung nach einem Erziehungsgehalt ist nicht die Position der WASG.
Abgelehnt werden von uns die Finanzierungsvorschläge der SPD, die einzig darauf abzielen, bereits vorhandene Mittel für Familien umzuschichten.
Finanziert werden kann diese Kinderbetreuung durch die mindestens 7 Milliarden, die 2008 mit der nächsten Stufe der Unternehmenssteuerreform in die Tasche der Unternehmen fließen sollen. Das Interesse von Kindern muss über das von Unternehmern und Kapitaleigentümern gestellt werden.