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Verdi-Chef Bsirske: Linksbündnis macht Parteienlandschaft spannender und farbiger
BERLIN, 24. Juli - Ob sich die Grünen tatsächlich als "moderne Linkspartei" darstellen und wie ernst es die SPD mit der "konkretisierung" ihres Wahlprogramms meint, sei dahingestellt.
Tatsache ist, dass sich bei allem Herumgeeiere im Detail noch kein Vorsitzender einer DGB-Gewerkschaft so positiv über das Linksbündnis geäußert, wie der ver.di-Chef Frank Bsirske in einem Interview mit "Welt am Sonntag" vom 24. Juli.
"Ich finde, das Linksbündnis hat die Parteienlandschaft in der Bundesrepublik spannender und farbiger gemacht: Die Grünen profilieren sich wieder als moderne Linkspartei, die SPD konkretisiert ihr Programm. Ich bin gespannt, wie sich die Dinge entwickeln," so Bsirske. Zum Vorwurf von DGB-Cheg Michael Sommer, das Linksbündnis würde die Linke spalten, sagte er: "Ihre Chancen bestimmt die SPD mit ihrer Politik selbst."
Auf die Frage, wie er linke Politik definiere, sagte Bsirske: "Als eine Politik, die die Gesellschaft nicht dem Markt überantwortet, der im Zweifel nicht einmal existenzsichernde Löhne bietet. Linke Politik überlässt dort, wo Starke und Schwache aufeinandertreffen, die Dinge nicht dem Selbstlauf, sondern setzt Regeln und Grenzen, um die Kräfteverhältnisse auszugleichen." Und zu Oskar Lafontaine: "Ich zweifele nicht am demokratischen Engagement von Oskar Lafontaine." GF