Von allem ein bisschen
BERLIN, 26. Mai - Gegen Lohndumping muss etwas getan werden. Soweit sind sich Gewerkschaften, Bundesregierung und DIE LINKE. einig. Doch den Forderungen nach einem einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn, wie ihn die Gewerkschaften und die Fraktion DIE LINKE. fordern, erteilten auf dem DGB-Kongress Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) eine Absage. Müntefering sagte, er ziehe eine tarifliche Lösung vor. Merkel bezeichnete die gewerkschaftliche Forderung von 7,50 Euro/Stunde als "zu hoch".
So merkt dann auch die FRANKFURTER RUNDSCHAU an, es sei zu befürchten, dass der Regierungsentwurf, der im Herbst erwartet wird, von "allem ein bisschen" enthalten werde: ein bisschen Mindestlohn für die SPD, ein bisschen Kombilohn für die Union. "Ob das reicht, die gewaltigen Probleme zu lösen, darf bereits heute bezweifelt werden", resümiert das Blatt. (fre)
Wirtschaftsweiser gegen Mindestlohn
BERLIN, 26. Mai - Erfreut zeigt sich der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel der gesetzlichen Mindestlohnforderung der Gewerkschaften eine Absage erteilt hat. "Die Gewerkschaften sollten diese Idee schnellstens begraben. Ein Mindestlohn geht völlig in die Irre, er schafft keine Arbeitsplätze, sondern vernichtet sie." (fre)