Die Nachricht.
Zum Tod eines unermüdlichen Kämpfers
Peter Gingold, Jude, Kommunist und langjähriger Bundessprecher der Vereinigung Verfolgter des Naziregimes- BdA (VVN-BdA), starb am 29. Oktober in Frankfurt/M. im Alter von 90 Jahren.
Der am 8. März 1916 als Kind eines jüdischen Konfektionsschneiders Geborene gehörte zu den wenigen Zeitzeugen, die den nachfolgenden Generationen berichteten, was in der Zeit der Herrschaft des deutschen Faschismus geschah. Peter Gingold, der nie weggesehen hat, engagierte sich unermüdlich im antifaschistischen Kampf und im Bestreben für eine soziale menschenwürdige Gesellschaft. In Frankreich und Italien geehrt, musste er in der Bundesrepublik Deutschland einen lang andauernden Kampf um die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft führen.
Die Gesellschaft hat mit ihm einen Menschen verloren, der sich aktiv einbrachte und insbesondere junge Menschen aufforderte selbst aktiv zu werden – gegen Neofaschismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit; für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Kriege. „Das Motto seines politischen Handelns: Nie resignieren, und wenn welche resignieren, dann macht ihnen Mut! sollte uns ein Ansporn sein,“ so Felicitas Weck vom geschäftsführenden Bundesvorstand der WASG.