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Info Nr. 2

Arbeitszeitverlängerung: 2,5 Mio Arbeitsplätze weniger


Arbeitszeitverlängerung ist die Lösung allen Übels - so tönt es aus allen Medien. Auch Rüttgers, Spitzenkandidat der CDU, stellt nun diese Parole in den Mittelpunkt des NRW-Landtagswahlkampfes.
Aber wissenschaftliche Berechnungen belegen: Arbeitszeitverlängerung ist ein Jobkiller in großem Stil. Eine flächendeckende Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche könnte Deutschland innerhalb von nur zehn Jahren bis zu 2,5 Millionen Arbeitsplätze kosten.
Eine konjunkturelle Abwärtsspirale mit fatalen Folge wäre die Folge. Die Studie
kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Arbeitszeitverlängerungen sind kein Weg aus der Beschäftigungskrise.


Das widerspricht gängigen Positionen in der aktuellen Debatte. Sie möchten die Arbeitzeitverkürzungen der vergangenen zwei Jahrzehnte zurückdrehen. Die Kritiker der 35-Stunden-Woche argumentieren so: Längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich senken den Stundenlohn, ermöglichen niedrigere Preise und sorgen für Wettbewerbsvorteile und mehr Beschäftigung. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft prognostiziert sogar – als einziges Forschungsinstitut – bereits in anderthalb Jahren „beachtliche Beschäftigungseffekte“ durch eine Stunde längeres Arbeiten.

Die Berechnungen zeigen jedoch: Die Formel „längere Arbeitszeit = mehr Arbeitsplätze“ geht in der Realität nicht auf. Das funktioniert nur dann, wenn das während der längeren Arbeitszeit geschaffene Warenangebot auch verkauft werden kann – und zwar sofort. Das anzunehmen, halten die Wissenschaftler angesichts der andauernden Absatzkrise in Deutschland jedoch für reichlich realitätsfern. Trotzdem: Die Modellrechnung weist für diesen – unwahrscheinlichen – Fall tatsächlich ein Plus von 116.000 Arbeitsplätzen bis 2014 aus.

Auch die Reaktion des Auslands wurde in die Berechnungen einbezogen: eine Arbeitszeitverlängerung in Deutschland wird in anderen Ländern sehr wahrscheinlich schnell nachvollzogen. Wettbewerbsvorteile wegen niedrigerer Lohnkosten sind dann schnell aufgezehrt.
Die Berechnungen zeigen: Steigt die Nachfrage nicht, werden durch die Arbeitszeitverlängerung schlagartig Beschäftigte überflüssig. Im Modell gehen in den ersten fünf Jahren auch bei günstigen Rahmenbedingungen über 380.000 Arbeitsplätze verloren. Auf den Staat kommen dadurch Steuerausfälle und höhere Sozialausgaben zu. Würde der Sparkurs trotz der höheren Arbeitslosigkeit fortgesetzt, dann käme es durch den weiteren Nachfragerückgang sogar zu einem Verlust von über 2,5 Millionen Jobs.



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