Bericht von dem Treffen des PDS-Hochschulgruppennetzwerkes 14./15.1.2006 in Berlin
von Luigi Wolf und Katharina Schwabedissen
An dem Treffen nahmen circa 30 Personen teil: Vertreter von PDS-Hochschulgruppen aus Bonn, Chemnitz, Erfurt, Hannover, Hamburg sowie Vertreter der WASG aus Berlin, darunter Lavo Berlin und Lavo NRW sowie zwei Vertreter der neu gegründeten Hochschulgruppe Linke.WASG aus Köln.
Auf dem Treffen fand eine intensive Diskussion über die Neuformierung der Linken an den Universitäten statt. Geprägt war diese Diskussion von dem Wunsch einen politischen Neuanfang der Linken an der Universität zu erreichen. Der Impuls dazu kam aus unterschiedlichen Richtungen.
So berichtete ein ehemaliges Vorstandsmitglied von dem bundesweiten linken Verband Lira (linke und radikaldemokratische Hochschulgruppen) von der Krise dieses Verbandes und von dem Wunsch eines Teiles seiner Mitglieder nach einer neuen hochschulpolitischen Vernetzung.
Aber auch die Intervention der WASG-Mitglieder ging in die Richtung, die Chancen eines gemeinsamen, an dem Potential des Bundestagswahlergebnisses anknüpfenden Neuanfangs, auszuschöpfen. Insbesondere die Erfahrung der Kölner Hochschulgruppe „Die Linke.WASG“ spielte eine große Rolle. Sie hatten sich aus Linkspartei-Mitgliedern und WASG-Mitgliedern gegründet und bei den Wahlen auf Anhieb drei Sitze im Studierendenparlament erreicht. Über den Wahlkampf und das generelle Interesse an der „neuen Linken“ seien dann weitere Interessierte dazugekommen, so dass dort jetzt eine lebendige linke Hochschulgruppe entstanden sei.
Ähnliche Erfahrungen wurden auch aus Erfurt und Chemnitz berichtet, wo im letzten Jahr jeweils eine neue Hochschulgruppe gegründet wurde. Insofern wurde auch von Seiten der der „PDS-Hochschulgruppen“ auf einen Neuanfang gedrängt.
Als Maßnahmen für den Neuanfang wurden folgende Schritte beschlossen:
- 1. öffnet sich das Hochschulgruppennetzwerk für Gruppen der WASG und anderen Aktiven, die Interesse an der Mitarbeit haben.
- 2. benennt sich das Netzwerk um in „Die Linke.Hochschulgruppennetzwerk“.
- 3. finden ab jetzt die Treffen des Netzwerkes im Vierteljahres-Ryhtmus statt. Das nächste Treffen wird am 1./2. April in Erfurt stattfinden. Zu diesem Treffen soll breit
innerhalb der PDS/WASG/Solid eingeladen wird.
- 4. soll es eine spezielle Anstrengung geben Gruppen, die angesichts
der Krise der bisherigen bundesweiten linken Vernetzungen, vor allem von
Lira, ein Interesse an einem neuen Anlauf zur Vernetzung haben.
- 5. wurde beschlossen für den Zeitraum vom 17.-28. April 2006 eine "Speakers Tour" durch deutsche Universitätsstädte mit dem Titel "die neue Linke in Europa" mit Rednerinnen und Rednern aus der Europäischen Linkspartei zu organisieren
- 6. wurde konsensual angenommen Ende November/Anfang Dezember einen
Kongress "die neue Linke an der Uni" in Frankfurt zu organisieren.
Der Kongress soll vier Aufgaben verbinden: I. soll er allen Interessierten an der Neuformierung der Linken an der Uni ein Forum bieten und das Parteiprojekt als Ganzes (kritisch) zur Diskussion stellen. II. soll er eine Aktivitätsplattform für politische Kampagnen an der Uni sein, z.B. zum G8-Gifpel in Heiligendamm 2007. III. soll er eine Brücke zwischen Kritischer Wissenschaft, linken Studierenden und dem Parteiprojekt herstellen. IV. soll er ein Startpunkt sein, um über die organisatorische Neuformierung eines schlagfertigen linken Studierendenverbandes zu diskutieren.
- 7. wurde für den Kongress eine Vorbereitungsgruppe gegründet. Diese hat bereits zum ersten Mal getagt und wird sich am 10.2., am Tag vor der Bolkesteindemonstration ein weiteres Mal in Berlin treffen. Bis zum nächsten Treffen des Netzwerkes in Erfurt soll ein fertiges Konzept für Kongress und „Speakers Tour“ vorgelegt werden.
- 8. hat das Nele Hirsch zugesagt, dass ihr Büro für Kongress und „Speakers Tour“ als Organisationszentrale zur Verfügung steht.
Allgemein gesagt: das Treffen war ein voller Erfolg und ein erster großer Schritt zur Neuformierung der Linken an der Uni.
Es kommt jetzt darauf an, zum nächsten Treffen im April substantiell den
Trägerkreis der Gruppen und Aktiven zu erweitern und erste Schritte zu einer
handlungsfähigen Struktur zu machen.
Insofern gilt es insbesondere die WASG in diesen Prozess hinein zu ziehen, denn von dem jetzigen Treffen hatten die WASGler nur zufällig erfahren.
Wer Interesse an dem nächsten Treffen für den Kongress, bzw. dem nächsten Vernetzungstreffen hat, soll sich einfach melden.
Katharina Schwabedissen, schwabedissen1@, 02302399676 yahoo.de
Luigi Wolf, luigiw@, 0179 123 73 06 gmx.net